Werder-Profi über seine erfolgreiche letzte Woche
„Habe gedacht, dass ich mir noch etwas schuldig bin“: Jung glänzte zuletzt gegen Bochum und will sich bei Werder weiterentwickeln
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Vertrag verlängert und beim 3:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum zwei Vorlagen gegeben: Anthony Jung hat eine sehr erfolgreiche Woche hinter sich - und ist jetzt noch motivierter, sich weiter zu steigern.
Bremen – Der Kopfball in den Lauf von Niclas Füllkrug hatte perfekt funktioniert, später saß der wohltemperierte Pass auf Niklas Schmidt. Keine Frage, Anthony Jung hat beim jüngsten Sieg des SV Werder Bremen gegen den VfL Bochum (3:0) gleich mehrere starke Szenen gehabt. Dank der beiden Torvorlagen avancierte der Auftritt des 31-Jährigen womöglich sogar zum besten überhaupt, seitdem er am Osterdeich unter Vertrag steht. „Ich denke, man kann das schon als mein persönliches Hoch für Werder werten“, urteilte am Dienstag auch Jung selbst, dem ein derartiger Doppelpack erstmals während seiner bisherigen 94 Zweitliga- und 38-Erstligapartien gelungen war. Kein schlechter Schlusspunkt hinter eine Woche, die für den Linksverteidiger schon die Unterzeichnung eines neues Arbeitspapieres bereitgehalten hatte – nach Informationen der DeichStube bis 2024 mit der Option auf ein weiteres Jahr. Entsprechend gut war die Laune. „Die Vertragsverlängerung hat mich nochmal extra motiviert. Das hat eine gewisse Leichtigkeit reingebracht.“
Werder Bremens Anthony Jung: „Ich fühle mich als Spieler hier verstanden, kann mich mit den Zielen identifizieren“
Zumal sich Anthony Jung mit seiner Familie ohnehin rundum wohl in Bremen fühlt. Und sportlich dank des Aufstiegs und der bisherigen Saison auch vieles in die richtige Richtung läuft. „Ich fühle mich als Spieler hier verstanden, kann mich mit den Zielen hier identifizieren, die Ziele des Clubs decken sich mit meinen“, erklärte der Profi des SV Werder Bremen. „Am Ende des Tages ist es für mich eine Herausforderung gewesen. Dieses eine Bundesliga-Jahr, das ich mit Ingolstadt erleben durfte, danach habe ich immer gedacht, dass ich mir noch was schuldig bin.“ Denn bei den Süddeutschen hatte es nicht ganz so gut funktioniert für den Defensivakteur, über den Umweg Bröndby Kopenhagen landete er schließlich an der Weser – und unternahm einen neuen Umlauf, um im deutschen Oberhaus Fuß zu fassen. „Ich habe damals das Gefühl gehabt, noch nicht gezeigt zu haben, was in mir steckt. Die erneute Chance jetzt mit Werder in der Bundesliga zu spielen, wollte ich nicht einfach verpassen und mich anders orientieren“, schilderte Anthony Jung. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass es an der Zeit ist, meine Sachen zu packen und abzuhauen, sondern ich wollte es mir selbst beweisen.“
Werder Bremens Anthony Jung: „Ich bin hochmotiviert, mich weiter zu steigern“
Das gelingt dem 1,86-Meter-Mann mal besser, mal schlechter. Anders als Mitchell Weiser, der auf dem rechten Flügel stets für Wirbel sorgt, interpretiert Anthony Jung seine Rolle wesentlich konservativer. Sein Spiel wirkt weniger spektakulär, mitunter leistet er sich auch zu leichte Ballverluste oder andere Fehler. „In Frankfurt habe ich ein Spiel gezeigt, mit dem ich nicht einverstanden war“, meinte der Verteidiger von Werder Bremen auch jetzt noch mit Blick auf die 0:2-Niederlage bei der Eintracht. Dennoch stehen für Jung in dieser Saison auch zwei eigene Treffer sowie vier Assists in der Bilanz, was alles andere als schwach ist. Trainer Ole Werner schätzt Jungs Qualitäten, beorderte den 31-Jährigen bislang in 21 von 22 Partien in die Startelf. Und der will weiter nachlegen. „Es ist meine erste Bundesliga-Saison als Stammspieler und da geht man egal in welchem Alter eine gewisse Entwicklung mit“, erzählte Jung. „Ich bin hochmotiviert, mich weiter zu steigern und den einen oder anderen Scorerpunkt beizutragen.“ (mbü/mwi)
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