Zlatko Junuzovic spielt nicht mehr für das österreichische Nationalteam.
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Zlatko Junuzovic verkündete am Freitag sein Karriere-Ende im österreichischen Nationalteam.

Werder-Kapitän

Junuzovic beendet Karriere in der Nationalmannschaft

Bremen - Schluss, aus, vorbei – Zlatko Junuzovic wird nicht mehr für die Nationalmannschaft von Österreich spielen.

Der 30-jährige Werder-Profi gab am Freitagmorgen seinen Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt, weil er sich künftig mehr auf die Familie, seine Frau Katharina und seinen Sohn Clemens (1) konzentrieren will. Für die Österreicher ist das nach der verpassten WM-Qualifikation der nächste Schock. Junuzovic gilt als absoluter Leistungsträger und wäre sicherlich für die ab Sommer 2018 anstehende Qualifikation für die EM 2020 ein wichtiger Faktor gewesen.

„Mit der Beanspruchung durch Club und Nationalteam hatte ich in der Vergangenheit oft sehr wenig Zeit für meine kleine Familie. Genau dieser Gedanke, zukünftig mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können, war letztlich ausschlaggebend dafür, dass ich mich voll und ganz auf meine Clubkarriere konzentrieren möchte“, schreibt Junuzovic auf seiner Facebookseite.

Großer Umbruch in Österreich?

Im März 2006 hatte Junuzovic als damals 18-Jähriger gegen Kanada (0:2) sein Länderspieldebüt gefeiert. Inzwischen hat der Mittelfeldspieler 55 Partien auf seinem Konto, dabei erzielte er sieben Treffer. Sein größter Erfolg war die souveräne Qualifikation für die EM 2016. Bei dem Turnier in Frankreich verletzte sich der Werder-Profi allerdings gleich im ersten Spiel, sein Team schied ohne in der Vorrunde sang- und klanglos aus.

Eine Enttäuschung war zuletzt auch die WM-Qualifikation. Österreich darf nicht nach Russland fahren, Nationaltrainer Marcel Koller muss seinen Hut nehmen. Junuzovic konnte in den entscheidenden Spielen verletzungsbedingt nicht mehr mithelfen.

In Österreich wird nun mit einem großen Umbruch gerechnet. Allerdings zählte ein Junuzovic eigentlich zu den Stützen für die Zukunft. Doch der entschied sich nun anders, macht seinem Land aber dennoch Mut. „In Anbetracht der positiven Entwicklung unseres Landes im Fußball und der vielen talentierten Spieler in Österreich bin ich mir sicher, dass wir trotz der gescheiterten WM-Qualifikation gute Chancen haben, uns für das nächste große Turnier zu qualifizieren. Ich werde dem Nationalteam als treuer Fan erhalten bleiben und vor dem TV die Daumen drücken!“

Bei seiner Entscheidung ist auch jede Menge Wehmut dabei: „Ich werde nie vergessen, wie kräftezehrend und steinig der Weg war, bis ich mich im Nationalteam etablieren konnte. Die Entscheidung zum Rücktritt fiel mir deshalb alles andere als leicht.“ Junuzovic kann sich nun voll auf Werder konzentrieren. Die Länderspielpause hat er genutzt, um nach seiner langen Verletzungspause wieder richtig fit zu werden. Am Sonntag dürfte er gegen Mönchengladbach in der Startelf stehen. Unklar ist seine Zukunft: Der Vertrag des Werder-Kapitäns läuft am Ende der Saison aus.

Zlatko Junuzovic: Seine Karriere in Bildern

Zlatko Junuzovic
Zlatko Junuzovics Karriere begann in seiner Heimat Österreich. Nach seiner Jugendzeit in Graz wechselte „Zladdi“ im Sommer 2007 zu Austria Kärnten. Dort blieb er zwei Jahre. © imago
Zlatko Junuzovic
Dann schloss er sich dem 24-fachen Meister Austria Wien an, wo er für drei Jahre spielte. © imago
Zlatko Junuzovic
Im Januar 2012 holten Trainer Thomas Schaf und Manager Klaus Allofs den Mittelfeld-Allrouner an die Weser. Bei Werder unterschrieb Junuzovic bis Sommer 2015. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
Der Österreicher war bei Werder direkt gefordert... © nordphoto
Zlatko Junuzovic
...und stand in der Rückrunde der Saison 15 Mal auf dem Platz - meistens über die volle Spielzeit. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
In der Saison 2013/14 schoss der Österreicher den 1:0-Siegtreffer im Nordderby gegen den Hamburger SV. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
Im Februar 2015 verlängerte Junuzovic seinen Vertrag vorzeitig bis 2018. Werder-Anhänger machten sich zuvor mit Sprechchören und Plakaten für den Verbleib von Junuzovic stark. Unter dem Hashtag #JunobleibtBremer fanden viele Fans zusammen. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
Seine wohl beste Saison bei den Grün-Weißen spielte der Mittelfeldspieler 2014/15. Am Ende dieser Spielzeit standen sechs Treffer und 16 Torvorlagen auf Junuzovics Konto. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
Der österreichische Nationalspieler biss immer auf die Zähne und zählt zu den Führungsspielern in Bremen. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
Nach dem Karriereende von Clemens Fritz wurde Junuzovic von Cheftrainer Alexander Nouri zum Kapitän ernannt. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
Seit der Saison 2017/18 trägt er nun die Binde als neuer Spielführer. Ganz neu ist das für den Profi aber nicht. Zuvor war er schon Vizekapitän gewesen. © nordphoto
Zlatko Junuzovic
Am 13. Oktober 2017 gab Junuzovic überraschend sein Karriere-Ende in der österreichischen Nationalmannschaft bekannt. Er kam auf 55 Einsätze in der ÖFB-Elf. © imago
Zlatko Junuzovic
In der Rückrunde der Saison 2017/18 hat Junuzovic trotz Kapitänsbinde seinen unangefochtenen Stammplatz verloren und musste das eine oder andere Mal - besonders bei Auswärtsspielen - auf der Bank Platz nehmen. © gumzmedia
Zlatko Junuzovic
Ein ganz wichtiges Tor für Werder schoss Junuzovic gegen Schalke 04, als er in der Nachspielzeit den Ball zum 2:1-Auswärtssieg über die Linie stocherte. © gumzmedia
Zlatko Junuzovic
Dank Junuzovics Treffer bejubelte Werder einen ganz wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. © gumzmedia
Zlatko Junuzovic
Nach Jahren voller Wechsel-Spekulationen geht im Sommer 2018 das Kapitel Junuzovic bei Werder zu Ende. Dass der Kapitän von Bord geht, teilte der SV Werder am 23. April 2018 mit. © gumzmedia
Zlatko Junuzovic
Junuzovic wurde beim letzten Heimspiel der Saison im Weserstadion offiziell verabschiedet. © gumzmedia
Zlatko Junuzovic
Der 30-Jährige genoss die letzten Momente im Weserstadion gemeinsam mit Sohn Clemens. © gumzmedia
Zlatko Junuzovic
Die Werder-Fans bescherten Junuzovic einen schönen Abschied. © gumzmedia
Zlatko Junuzovic
Junuzovic wechselt zurück in seine österreichische Heimat. Ziel ist Serienmeister RB Salzburg. © gumzmedia

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