Es war ein Arbeitssieg der Bayern gegen Werder. Die Münchner fuhren trotz wenig überzeugender Leistung einen 4:2-Sieg im heimischen Stadion ein und sorgten für enttäuschte Bremer, die zwischendurch an einer Sensation schnupperten. Ein Kommentar von DeichStuben-Reporter Björn Knips.
Die nackten Fakten sind unschön: Werder ist seit dem Wochenende noch drei Punkte weiter weg von der direkten Rettung als vor dem Spieltag. Die Konkurrenz hat eben gepunktet, Bremen nicht. Und von unten rücken die Kölner heran.
Gefühlt gehört das Team von Florian Kohfeldt aber gar nicht in den Tabellenkeller. Dafür spielen Kruse und Co. viel zu gut. Werder macht Spaß - und das im Abstiegskampf. Geht das überhaupt?
Es muss gehen! Dieser Weg muss einfach belohnt werden. Es gibt immer weniger Mannschaften, die sich wirklich trauen, Fußball zu spielen. Oftmals ist das Zerstören des gegnerischen Plans wichtiger, als eine eigene Idee durchzusetzen. Dass es Kohfeldt sogar in München gewagt hat, seine eigene Note aufs Feld zu bringen, verdient Respekt. Und es war auch nicht naiv, denn weit weg war Werder nicht von einem Punktgewinn. So langsam ist der Glaube wieder da, dass Werder gegen jede Mannschaft punkten kann. Kohfeldts Vorgänger hatten diese Mentalität nach und nach verschwinden lassen. Bis die Spieler sogar zugaben, dass sie Angst vor dem Verlieren haben.
Baumann muss unbedingt noch handeln
Werder trägt den Kopf endlich wieder oben. Eine Garantie für den Klassenerhalt ist das nicht, aber eine sehr gute Voraussetzung. Und niemand darf glauben, dass die Bremer jetzt mal eben so eine Siegesserie hinlegen und dann alles gut ist. Es wird ein langer Weg. Und deshalb kann es nicht schaden, das Personal dafür noch weiter zu verbessern. Echte Alternativen für den Angriff, aber auch für die Abwehr sollte Sportchef Frank Baumann bis zum Transferschluss Ende Januar unbedingt noch verpflichten. Möglichst noch mit einer Perspektive über die Saison hinaus. Denn schafft Werder wirklich spielerisch den Klassenerhalt, besteht die Möglichkeit, endlich dauerhaft da unten rauszukommen.