Niklas Süle schießt, Davy Klaassen fälscht ab, Jiri Pavlenka ist in die falsche Ecke unterwegt: So fiel das Tor des Tages beim 0:1 von Werder Bremen gegen den FC Bayern München.
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Niklas Süle schießt, Davy Klaassen fälscht ab, Jiri Pavlenka ist in die falsche Ecke unterwegt: So fiel das Tor des Tages beim 0:1 von Werder Bremen gegen den FC Bayern München.

0:1-Niederlage gegen FC Bayern

Süle beendet Werders große Serie

München – Mittwoch zählt‘s! Da waren sich am Samstag alle einig. Mittwoch – das ist der Tag des DFB-Pokal-Halbfinals, in dem Werder Bremen im Weserstadion den FC Bayern empfängt.

Und eigentlich war es das erklärte Ziel der Dienstreise nach München gewesen, sich im Bundesliga-Spiel beim Rekordmeister das mentale Rüstzeug für den Kampf um das Endspielticket zu holen. Doch nach der 0:1 (0:0)-Niederlage in der Allianz-Arena musste die positive Wirkung von Teil eins des Bayern-Doppelpacks schon sehr herbeigeredet werden. Ein Platzverweis für Werder-Verteidiger Milos Veljkovic (58.) und ein abgefälschter Schuss von Bayern-Verteidiger Niklas Süle (75.) entschieden eine Partie, die nach einer ausgeglichenen Anfangsphase weitaus einseitiger verlaufen war, als es das Resultat vermuten lässt.

Werder offensiv ohne jede Gefahr

„Es war aber auch nicht so wie in vielen vergangenen Jahren, dass die Mannschaft sich auf den Boden gelegt und gesagt hat: ,Macht es bitte nicht so schlimm‘“, meinte Werder-Coach Florian Kohfeldt und nahm für sein Team in Anspruch, „mutig“ gewesen zu sein. Und: „Wir haben alles reingeworfen.“ Aber: „Es war sicher nicht unser bestes Fußballspiel. Das muss Mittwoch besser werden.“

Viel besser sogar. Denn in München hatten die Bremer offensiv überhaupt keine Gefahr ausgestrahlt. Nur ein Torschuss in 90 Minuten – das war dann doch ein bisschen wie früher zu den schlimmen 0:6-Zeiten. „Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen“, forderte Sportchef Frank Baumann: „Wir haben es über weite Strecken gut gemacht, hatten die Bayern unter Kontrolle. Ihnen ist dabei wenig eingefallen.“

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Stimmt, aber Werder konnte bei eigenem Ballbesitz eben auch nichts kreieren, was den Charakter einer echten Torchance gehabt hätte. Die wenigen Kontermöglichkeiten wurden nicht ausgespielt, die winzige Möglichkeit, den Bayern vier Tage vor dem Pokal-Showdown tatsächlich weh zu tun, nicht ergriffen. „Ich glaube, dass sie trotzdem Respekt vor uns haben werden“, meinte Kohfeldt und versprach für den Mittwoch „eine andere Aufstellung“ – was wohl mehr Offensivpower bedeuten dürfte.

In München hatte Kohfeldt einen defensiven Touch reingebracht, indem er sich statt für Yuya Osako oder Martin Harnik für Kevin Möhwald entschied. Der diesmal schwache Max Kruse – um dessen Einsatz am Mittwoch wegen einer Oberschenkelprellung gebangt werden muss – und Milot Rashica waren im Angriff oft allein auf sich gestellt.

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Werder Bremen spielt auswärts gegen den FC Bayern München
Werder Bremen spielt auswärts gegen den FC Bayern München © dpa
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Werder Bremen spielt auswärts gegen den FC Bayern München © imago images / Sven Simon
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Werder Bremen spielt auswärts gegen den FC Bayern München © imago images / Jan Huebner
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Werder Bremen spielt auswärts gegen den FC Bayern München © gumzmedia

Konsequenz: Gewonnene Bälle gingen früh verloren, Bayern rannte irgendwann pausenlos Richtung Bremer Tor. In dem stand Jiri Pavlenka und verhinderte in der Schlussphase eine höhere Niederlage. Wo also soll aus den Zutaten „keine eigene Chance“ und „viele Bayern-Chancen“ das gute Gefühl für Mittwoch gezogen werden? Ganz einfach, sagte Nuri Sahin: „Jetzt wissen wir, was wir schlecht und was wir gut gemacht haben. Was wir besser machen müssen und worauf wir bauen können.“

Gut war tatsächlich die Defensive gewesen – jedenfalls bis Milos Veljkovic nach einem Ellbogencheck gegen Süle mit Gelb-Rot vom Platz flog. „Die Entscheidung war unstrittig“, gab Kohfeldt zu, „in Unterzahl haben wir dann die Kontrolle verloren, da war es unmöglich, gegen die Bayern zu verteidigen, da waren sie eine Nummer zu groß für uns.“

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Im DFB Pokal geht es um die nächste Super-Serie

Das Siegtor war dennoch glücklich gewesen, weil Davy Klaassen den ansonsten wohl harmlosen Schuss von Süle unhaltbar für Pavlenka abfälschte. Das war Pech und bedeutete in Kombination mit der Null auf der anderen Seite das Ende von gleich zwei wunderschönen Werder-Serien. Das 0:1 war die erste Bremer Niederlage in der laufenden Rückrunde, und es war das erste Spiel der Saison, in dem die Bremer kein eigenes Tor erzielten. „Besonders um die Torserie tut es mir leid, weil sie etwas über unsere Spielphilosophie aussagt“, ärgerte sich Kohfeldt.

Eine andere, aus Bremer Sicht überhaupt nicht schöne Serie, setzte sich dagegen fort. Zum 17. Mal in Folge blieb Werder in der Bundesliga gegen den Rekordmeister ohne einen Punkt. Business as usual, möchte man meinen. Im Pokal-Halbfinale soll aber alles anders werden. „Wir greifen wieder an, unser Selbstvertrauen hat nicht gelitten“, versprach Kapitän Kruse. „Das eine Spiel können wir nicht mehr gewinnen, also werden wir versuchen, das am Mittwoch zu gewinnen“, meinte Coach Kohfeldt. Dann geht es nicht nur um den Einzug ins Finale in Berlin am 25. Mai, sondern auch um die nächste Bremer Super-Serie. Seit 31 Jahren hat der SV Werder im eigenen Stadion kein DFB-Pokalspiel mehr verloren.

Im Juni wurde wild spekuliert, warum sich Arjen Robben in Bremen aufhält. Ein Wechsel zu Werder wird es nicht geben. Er war auf Durchreise von Groningen nach München.

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