Werder Bremen gegen Hamburger SV
Werder jubelt über spätes Eigentor - 1:0 gegen den HSV
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Bremen - Es war kein schönes Spiel, wahrlich nicht, aber das war spätestens in der 86. Minute vollkommen egal: Da unterlief dem Hamburger Rick van Drongelen ein folgenschweres Eigentor, das Werder Bremen den so wichtigen 1:0-Derbysieg gegen den HSV bescherte.
Der Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt glückte damit der erhoffte Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg. Werder ist nun mit 26 Punkten auf dem Konto Tabellen-14., der HSV bleibt mit 17 Zählern Vorletzter.
Im Vergleich zum 0:1 in Freiburg hatte Werder-Trainer Florian Kohfeldt seine Startelf vor dem 108. Nordderby in der Bundesliga nur auf einer Position verändert: Der wiedergenesene Kapitän Zlatko Junuzovic kehrte als Rechtsaußen in die Anfangsformation zurück. Für ihn musste Aron Johannsson weichen.
Das Derby begann hitzig – allerdings nicht auf dem Platz, sondern im Gästeblock. Weil die HSV-Fans trotz mehrfacher Aufforderung durch den Stadionsprecher nicht damit aufhörten, Pyrotechnik und Feuerwerkskörper zu zünden, unterbrach Schiedsrichter Felix Zwayer das Spiel für einen kleinen Moment (4.). Als es kurz darauf weiterging, entwickelte sich das erwartet hart umkämpfte Duell, in dem es sportlich lange Zeit keine Höhepunkte gab.
Beide Teams agierten sehr vorsichtig, den Spielern war anzumerken, dass ihnen die große Bedeutung der Partie bewusst war. Werders beste Möglichkeiten vor der Pause hatten Maximilian Eggestein, dessen Schuss zur Ecke abgefälscht wurde (16.), und Niklas Moisander, der im Strafraum nicht zwingend genug abschloss (32.). Mehr brachten die Hausherren im Spiel nach vorne nicht zustande. Vom HSV war auch nicht viel mehr zu sehen.
In der 17. Minute kam Bakery Jatta nicht an eine Kopfball-Ablage des Ex-Bremers Aaron Hunt heran. Wenig später sorgte Werder-Keeper Jiri Pavlenka für Gefahr, indem er den Ball nach einer Flanke wieder fallen ließ. Milos Veljkovic bereinigte die Szene (25.).
Zwei Minuten vor der Pause dann die nächste Spielunterbrechung, weil über dem Gästeblock plötzlich Feuerwerksraketen aufstiegen. Referee Zwayer rief die Mannschaften erneut zusammen. Kurz danach ging es weiter, dann war Pause. In der Kabine besprach Zwayer mit den Offiziellen, ob und wie es weitergehen kann. Ein Spielabbruch war zu diesem Zeitpunkt längst kein abwegiges Szenario mehr. Zwayer entschied sich zunächst aber dazu, einen weiteren Versuch zu unternehmen.
Pünktlich zur zweiten Hälfte kamen die Mannschaften also zurück – und Werder wäre beinahe in Führung gegangen. Nach einem Eckball stolperte Ludwig Augustinsson den Ball aufs Tor, Douglas Santos konnte im letzten Moment klären (46.). Es war aber keineswegs so, dass sich der HSV versteckte. Die Gäste lauerten auf ihre Chancen, und per Konter hatten sie plötzlich eine ziemlich gute: In der 51. Minute verzog Hunt den Ball aus guter Position. Insgesamt lief die Begegnung aber so weiter, wie sie im ersten Durchgang aufgehört hatte: Wenig Spielfluss und viele Fehler auf beiden Seiten prägten das Bild. Der Ball lief hüben wie drüben nur selten mal über mehrere Stationen.
Während beim HSV im Grunde nur Hunt für so etwas wie Gefahr sorgte (61./71.), war es auf der anderen Seite Maximilian Eggestein, der Möglichkeiten zum Siegtreffer hatte. Sein Versuch mit dem schwächeren linken Fuß flog zunächst ein ganzes Stück am Tor vorbei (72.). Er hätte in dieser Szene besser auf den gut postierten Kruse quergelegt. In der Schlussphase scheiterte er dann per Kopf an HSV-Keeper Christian Mathenia (82.). Kohfeldt setzte nun alles auf eine Karte und brachte in Johannsson einen weiteren Angreifer. Junuzovic ging vom Platz.
Das Risiko wurde belohnt: Durch ein Eigentor von Rick van Drongelen gewann Werder das Spiel am Ende mit 1:0 (86.). Der Hamburger bugsierte den Ball über die Linie und ließ das Weserstadion explodieren.
Fotostrecke: 1:0 - Werder holt wichtigen Derbysieg



